Hohe Zahl an Mpox-Fällen
Hohe Zahl an Mpox-Fällen, Foto: pixabay

In Berlin steigt die Zahl der Mpox-Infektionen so stark wie noch nie im Jahr 2025. Besonders bemerkenswert: Auch geimpfte Personen sind betroffen. Die Ursachen für den Anstieg sind bislang unklar. Die Gesundheitsbehörde warnt vor weiteren Ausbrüchen, insbesondere in bestimmten Risikogruppen.

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Mpox-Ausbruch betrifft westafrikanische Virusvariante Klade II

Das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) meldete in der jüngsten Berichtswoche sechs neue Mpox-Fälle – der bisherige Höchstwert in 2025. Insgesamt wurden in Berlin bereits 32 Infektionen registriert. Diese Zahl liegt deutlich über den Vergleichswerten der Jahre 2023 und 2024.

In allen Fällen wurde im Labor die Virusvariante Klade II, auch bekannt als westafrikanischer Typ, nachgewiesen. Diese Variante ist seit 2022 in Europa verbreitet. Die gefährlichere Klade I, der zentralafrikanische Typ, wurde in Berlin bislang nicht bestätigt. 2024 wurde erstmals der Subtyp Ib in Deutschland nachgewiesen, der als besonders gefährlich für Kinder und Schwangere gilt.

Unklare Ursachen für starken Anstieg in der Hauptstadt

Die Gründe für den aktuellen Anstieg sind laut Lageso nicht abschließend geklärt. Es deutet sich jedoch eine verstärkte Zirkulation der Klade II in Berlin an. Risikogruppen, insbesondere Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), könnten besonders betroffen sein.

Geplante Großveranstaltungen und Festivals dieser Community könnten das Infektionsgeschehen verstärken – ähnlich wie beim großen Mpox-Ausbruch 2022.

Die sechs aktuellen Fälle betreffen ausschließlich Männer im medianen Alter von 36 Jahren. Zwei von ihnen hielten sich im europäischen Ausland auf. Laut Robert-Koch-Institut kann Mpox bereits vier Tage vor Symptombeginn ansteckend sein. Eine britische Studie zeigt, dass über 50 % der Übertragungen vor Symptomen erfolgen.

Krankheitsverlauf und Symptome machen Frühdiagnose schwierig

Mpox beginnt meist mit grippeähnlichen Symptomen wie Schwäche, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie geschwollenen Lymphknoten. Im weiteren Verlauf kommt es zu Hautveränderungen (Pusteln, Bläschen), die sich vom Gesicht auf Hände, Füße, Mund und Augen ausbreiten.

Genital- und Analbereich sind besonders häufig betroffen – mit teils starken Schmerzen. Manche Infizierte bleiben völlig symptomfrei, was eine Frühdiagnose erschwert.

Drei von sechs Erkrankten waren geimpft

Drei der sechs aktuell Erkrankten waren bereits gegen Mpox geimpft. Eine Person hatte lediglich eine Impfdosis erhalten. Das Robert-Koch-Institut betont, dass die Impfung zwar zuverlässig vor schweren Verläufen schützt, eine Infektion jedoch auch trotz Impfung möglich ist – insbesondere nach nur einer Dosis.

Die Wahrscheinlichkeit für Durchbruchsinfektionen sinkt bei vollständiger Impfung mit zwei Dosen.

Die aktuelle Entwicklung in Berlin zeigt, dass das Virus weiterhin aktiv ist. Gesundheitsämter beobachten die Lage aufmerksam, insbesondere bei Veranstaltungen mit erhöhtem Infektionsrisiko. Eine klare Empfehlung zur Wachsamkeit bleibt bestehen.

Quelle: Berliner Zeitung