Corona Pandemie
Corona Pandemie, foto: pixabay

Vor fünf Jahren wurden die ersten Fälle von Corona in Berlin registriert. Besonders herausfordernd war diese Zeit für das Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf, das innerhalb kürzester Zeit auf Krisenmodus umschalten musste. Die Pandemie brachte unvorhersehbare Herausforderungen mit sich, auf die schnell reagiert werden musste.

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Detlef Wagner und die ersten Maßnahmen

Detlef Wagner, CDU-Politiker und Stadtrat für Gesundheit in Charlottenburg-Wilmersdorf, war einer der Hauptverantwortlichen für die Bekämpfung der Pandemie in seinem Bezirk. Als Leiter des Gesundheitsamtes stand er vor der schwierigen Aufgabe, neue Strukturen für die Eindämmung des Virus zu schaffen. Gemeinsam mit seiner Amtsärztin erkannte er früh, dass das bisherige System nicht ausreichen würde.

Da im März 2020 kaum gesicherte Informationen über das Virus aus Wuhan vorlagen, musste schnell improvisiert werden. In einer kurzfristig einberufenen Besprechung wurde eine völlig neue Struktur für das Gesundheitsamt entwickelt. Innerhalb kürzester Zeit wurde aus dem bisherigen Gesundheitsamt ein funktionierendes Pandemie-Call-Center. Die bisherigen Abteilungen wurden umstrukturiert, um den steigenden Anfragen und der Nachverfolgung der Infektionsketten gerecht zu werden.

Ein Call-Center für die Krise

Um die steigende Zahl von Infektionsfällen zu bewältigen, mussten neue Wege gefunden werden. Der Personalbedarf im Gesundheitsamt wuchs rasant – von 180 auf 500 Mitarbeiter. Besondere Unterstützung kam von Bundeswehr-Soldaten, die bei der Erfassung der Fälle halfen. Die größte Herausforderung bestand darin, alle Infektionen nachzuverfolgen und die Kontaktpersonen schnell zu informieren.

Da die bisherigen Strukturen nicht auf eine Pandemie ausgelegt waren, mussten Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen umgeschult werden. Vor allem Beschäftigte mit therapeutischer Ausbildung wurden für die telefonische Beratung eingesetzt, da sie über die nötige Kommunikationskompetenz verfügten. Durch diese Maßnahmen konnte das Gesundheitsamt weiterhin handlungsfähig bleiben, obwohl sich die Situation täglich veränderte.

Fabiane Kulicke übernimmt die Koordination

Als die täglichen Fallzahlen in die Tausende stiegen, wurde klar, dass eine zentrale Koordination nötig war. Im Januar 2022 übernahm Fabiane Kulicke die Rolle der Pandemiekoordinatorin. Ihre Aufgaben umfassten die Organisation der Maßnahmen, die Koordination des Personals und die Anpassung der Strategien an die sich ständig ändernden Gegebenheiten.

Diese Funktion brachte große Herausforderungen mit sich, da keine klaren Erfahrungswerte vorlagen. Trotzdem gelang es ihr, das Team effizient zu leiten und die Abläufe zu optimieren. Sie ist bis heute in dieser Funktion tätig und arbeitet daran, aus den Erfahrungen der Pandemie für zukünftige Krisen zu lernen.

Lehren für die Zukunft

Die Gesundheitsämter Berlins treffen sich mittlerweile regelmäßig, um sich auf mögliche neue Krisen besser vorzubereiten. Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Pandemie ist die Bedeutung einer klaren Kommunikation mit der Bevölkerung.

Für die Zukunft plant das Gesundheitsamt eine höhere Transparenz bei Entscheidungen und eine bessere Informationspolitik. Das Ziel ist es, in einer neuen Krisensituation schneller und effektiver reagieren zu können. Die Pandemie hat gezeigt, dass ein flexibles System erforderlich ist, um auf unvorhersehbare Entwicklungen vorbereitet zu sein.

Quelle: Tagesschau