Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) ist laut Medienberichten zu „80 bis 95 Prozent“ sicher, dass die Corona-Pandemie in einem chinesischen Labor begann. Die Ermittlungen dazu liefen unter dem Codenamen „Projekt Saaremaa“ und begannen bereits im Jahr 2020. Im Rahmen dieser Operation analysierten BND-Agenten wissenschaftliche Daten und nicht veröffentlichte Studien aus China.
Inhaltsverzeichnis:
- Projekt Saaremaa und die Erkenntnisse des BND
- Geheime Berichte und politische Zurückhaltung
- Zusammenarbeit mit den USA und neue Einschätzungen
Projekt Saaremaa und die Erkenntnisse des BND
Während der Nachforschungen stieß der BND auf Hinweise zu Tierversuchen und riskanten Experimenten mit Coronaviren in Wuhan. Besonders im Fokus stand das „Wuhan-Institut für Virologie“, eine führende chinesische Forschungseinrichtung. Wissenschaftliche Daten aus den Jahren 2019 und 2020 legen nahe, dass dort bereits vor dem offiziellen Pandemie-Ausbruch detaillierte Informationen über das Virus vorhanden waren. Laut BND lassen diese Erkenntnisse Rückschlüsse auf einen Laborunfall zu.
Zusätzlich soll das Material Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften in Laboren belegen. Es gibt Hinweise darauf, dass bei Experimenten natürliche Viren gezielt verändert wurden, um ihre Wirkung auf den Menschen zu untersuchen. Die deutsche Regierung erteilte dem BND den Auftrag, den Ursprung des Virus zu untersuchen. Bereits unter der damaligen Kanzlerin Angela Merkel informierte BND-Chef Bruno Kahl das Kanzleramt über die Ergebnisse.
Geheime Berichte und politische Zurückhaltung
Trotz der brisanten Informationen blieben die BND-Erkenntnisse lange unter Verschluss. Zwei aufeinanderfolgende Bundesregierungen hielten die Untersuchungsergebnisse geheim. Angela Merkel und ihr enger Beraterkreis äußerten sich nicht dazu, ob sie über die Operation Bescheid wussten. Auch nach dem Regierungswechsel zu Olaf Scholz im Jahr 2021 wurde das Parlamentarische Kontrollgremium nicht informiert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhielt ebenfalls keine offizielle Mitteilung über die deutschen Erkenntnisse.
Nach neuen Entwicklungen entschied die Bundesregierung Ende 2023, die BND-Ergebnisse extern überprüfen zu lassen. Ein Expertenteam, darunter Lars Schade, Präsident des Robert-Koch-Instituts, und der Virologe Christian Drosten, analysiert seit Dezember 2023 die Validität der gesammelten Informationen. Ein endgültiges Ergebnis liegt noch nicht vor.
Zusammenarbeit mit den USA und neue Einschätzungen
Im Dezember 2024 durfte der BND erstmals seine Erkenntnisse mit den US-Geheimdiensten teilen. Kurz darauf änderte die CIA ihre Einschätzung und erklärte im Januar 2025, dass ein Laborunfall nun als wahrscheinlichere Ursache für die Pandemie gilt als ein natürlicher Ursprung. Der BND geht davon aus, dass diese Neubewertung direkt mit den geteilten deutschen Erkenntnissen zusammenhängt.
Die chinesische Regierung blockiert weiterhin unabhängige Untersuchungen zur Herkunft des Virus. Die WHO fordert seit Jahren alle Staaten auf, ihre verfügbaren Informationen bereitzustellen, doch Fortschritte bei der Aufklärung bleiben aus. Ein Regierungssprecher erklärte gegenüber den Medien, dass man sich grundsätzlich nicht zu nachrichtendienstlichen Angelegenheiten äußere. Auch der BND bleibt in der Öffentlichkeit zurückhaltend. Die Frage nach dem wahren Ursprung der Pandemie bleibt daher weiterhin ungeklärt.
Quelle: morgenpost.de