Jedes Jahr sterben weltweit rund fünf Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Ebenso verlieren tausende Frauen aufgrund vermeidbarer Komplikationen während Schwangerschaft oder Geburt ihr Leben. Diese Zahlen unterstreichen die dringende Notwendigkeit eines Ausbaus medizinischer Versorgungssysteme in ärmeren Regionen.
Inhaltsverzeichnis:
- Die Überlebenschance eines Kindes ist stark vom Geburtsort abhängig
- Weltgesundheitsorganisation warnt vor rückläufiger Entwicklung
- Deutschland will globales Engagement verstärken
- Kürzungen bei internationalen Hilfen gefährden medizinische Versorgung
- Besonders betroffen sind Länder in Subsahara-Afrika
Die Überlebenschance eines Kindes ist stark vom Geburtsort abhängig
In Island stirbt ein Kind pro 1.000 Geburten. In Sierra Leone liegt die Rate bei 72. Diese drastische Differenz zeigt, wie ungleich die medizinischen Voraussetzungen verteilt sind. Armut, fehlende Bildungsangebote und eine schwache Infrastruktur verhindern den Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung. In vielen Fällen fehlt es an einfachen medizinischen Hilfsmitteln und qualifiziertem Personal.
Weltgesundheitsorganisation warnt vor rückläufiger Entwicklung
Die Weltgesundheitsorganisation berichtet, dass die weltweite Müttersterblichkeit seit 1990 um 40 Prozent gesunken ist. Aktuelle Kürzungen bei der humanitären Hilfe gefährden jedoch diese Fortschritte. In Lateinamerika sind die Verbesserungen nur minimal, in den USA ist zuletzt sogar ein Anstieg zu beobachten. Die Organisation rechnet zum sogenannten Lebenszeitrisiko auch unsichere Schwangerschaftsabbrüche hinzu. Diese sind in einigen Ländern aufgrund politischer Entscheidungen schwer zugänglich geworden. Die Einschränkungen in den Vereinigten Staaten führten unter anderem zum Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation.
Deutschland will globales Engagement verstärken
Angesichts der sich verschlechternden Versorgungslage setzen sich politische Entscheidungsträger in Deutschland für höhere finanzielle Beiträge ein. Eine geplante Erhöhung der Mittel um 250 Millionen Euro jährlich soll helfen, medizinische Grundversorgung zu sichern. Damit würde Deutschland seine Rolle in der internationalen Gesundheitsförderung ausbauen und ein Signal globaler Solidarität setzen.
Kürzungen bei internationalen Hilfen gefährden medizinische Versorgung
Die UNO-Flüchtlingshilfe warnt vor den Folgen sinkender Budgets. Besonders Flüchtlinge und Menschen ohne Einkommen sind betroffen. Fehlende Mittel führen zu:
- Unterbrechungen der medizinischen Versorgung
- Steigenden Risiken durch unbehandelte Krankheiten
- Zunahme chronischer Erkrankungen ohne Behandlung
Millionen Menschen droht dadurch ein Leben ohne medizinische Grundversorgung. Krankheiten wie Cholera, Malaria oder Mangelernährung könnten sich weiter ausbreiten. Internationale Organisationen rufen deshalb zu schnellen Maßnahmen auf, um das Fortschreiten dieser Krise zu verhindern.
Besonders betroffen sind Länder in Subsahara-Afrika
- 2,3 Millionen Neugeborene sterben jährlich
- Alle zwei Minuten stirbt eine Frau an geburtsbedingten Komplikationen
- 70 Prozent der Todesfälle bei Müttern entfallen auf Afrika südlich der Sahara
- Sterblichkeit in Sierra Leone 72-mal höher als in Island
Quelle: Deutsches Arzteblatt