chronisch obstruktive Lungenerkrankung
chronisch obstruktive Lungenerkrankung, pixabay/Foto illustrativ

Weniger Menschen in Berlin und Brandenburg leiden an der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD. Neue Daten der AOK zeigen deutliche Rückgänge seit 2017. Doch Experten warnen vor voreiliger Entwarnung.

Inhaltsverzeichnis:

Rauchrückgang zeigt Wirkung

Die Zahl der COPD-Erkrankten in Berlin und Brandenburg ist in den vergangenen Jahren gesunken. Im Jahr 2023 litten etwa 153.000 Berlinerinnen und Berliner über 40 Jahren an dieser Lungenkrankheit. Das entspricht 8,3 Prozent. Im Vergleich zu 2017 bedeutet das einen Rückgang von 11.000 Fällen. In Brandenburg fiel die Zahl auf 113.000 Betroffene6,8 Prozent der Bevölkerung ab 40 Jahren. Auch hier zeigt sich eine Verbesserung gegenüber 2017, als noch 116.000 Menschen betroffen waren.

Ein Hauptgrund für den Rückgang liegt im geänderten Rauchverhalten. Die AOK nennt die abnehmende Zahl an Rauchenden als wesentlichen Einflussfaktor. Verschärfte Nichtraucherschutzgesetze, höhere Tabaksteuern und abschreckende Bilder auf Zigarettenpackungen tragen zur Verhaltensänderung bei. Diese Maßnahmen scheinen insbesondere in städtischen Regionen wie Berlin Wirkung zu zeigen.

Unterschiede zwischen Berlin und Brandenburg

Die Entwicklung verläuft in beiden Bundesländern ähnlich, wenn auch mit leichten Unterschieden. In Berlin sank die relative COPD-Häufigkeit um etwa 10 Prozent, in Brandenburg um rund 9 Prozent. Berücksichtigt wurden demografische Faktoren wie Alter und Geschlecht. Die absolute Zahl der Erkrankten bleibt jedoch hoch. Gerade in ländlicheren Regionen Brandenburgs ist der Rückgang langsamer.

Männer häufiger betroffen als Frauen

Laut Gesundheitsatlas sind Männer deutlich stärker betroffen als Frauen. In der Altersgruppe 55 bis 79 Jahre leidet in Berlin jeder achte Mann an COPD, aber nur jede elfte Frau. In Brandenburg ist jeder zehnte Mann dieser Altersgruppe betroffen, bei Frauen liegt der Wert bei einer von 14. Der Unterschied könnte durch berufliche Belastungen oder frühere Rauchgewohnheiten erklärbar sein.

Lungenkrebs bleibt Risikofaktor

Trotz des Rückgangs gibt es keine Entwarnung. Bei Frauen steigen die Lungenkrebszahlen leicht, was auch auf eine mögliche Zunahme von COPD hindeuten könnte. Beide Krankheiten sind in Symptomen und Ursachen ähnlich. Frühzeitige Diagnose und Prävention bleiben deshalb entscheidend.

Wichtige Zahlen im Überblick

  • Berlin (2023): 153.000 Erkrankte, 8,3 Prozent der über 40-Jährigen
  • Brandenburg (2023): 113.000 Erkrankte, 6,8 Prozent der über 40-Jährigen
  • Rückgang gegenüber 2017: Berlin -10 %, Brandenburg -9 %
  • Stärkere Betroffenheit bei Männern: bis zu 12,5 % in der Altersgruppe 55-79 Jahre

Die Ergebnisse stammen aus dem Gesundheitsatlas Deutschland, berechnet vom Wissenschaftlichen Institut der AOK. Die Daten wurden auf die gesamte Bevölkerung hochgerechnet und gelten als belastbar.

Quelle: RBB24