Stress, Zeitmangel und schlechte Essgewohnheiten gehören für viele Menschen zum Alltag. Doch gerade in hektischen Phasen kann die richtige Ernährung helfen, körperlich und mental stabil zu bleiben. Fachleute geben klare Empfehlungen, wie man diesem Teufelskreis entkommt.
Inhaltsverzeichnis:
- Achtsamkeit im Alltag laut Lea Halm entscheidend
- Matthias Riedl empfiehlt Eiweiß und B-Vitamine
- Struktur durch Planung laut Halm entscheidend
- Zucker und Zusatzstoffe laut Riedl echte Stressverstärker
Achtsamkeit im Alltag laut Lea Halm entscheidend
Lea Halm, Coachin für Stressmanagement, empfiehlt regelmäßige Achtsamkeitsmomente. Das bedeutet, mehrmals täglich bewusst innezuhalten und sich selbst zu fragen:
- Wie fühle ich mich?
- Habe ich genug getrunken?
- Was brauche ich wirklich?
Diese Technik unterbricht ungesunde Automatismen wie ständiges Snacken oder unkontrolliertes Essen. Ein weiteres Werkzeug ist mentales Training: Wer sich vorstellt, wie fit und zufrieden er sich nach einer gesunden Mahlzeit fühlt, greift seltener zur fettigen Currywurst. Ziel ist es, Essentscheidungen bewusst zu treffen – nicht aus Reflex.
Matthias Riedl empfiehlt Eiweiß und B-Vitamine
Ernährungsmediziner Matthias Riedl rät zu einer proteinreichen Ernährung mit hochwertigen Eiweißquellen. Besonders geeignet sind:
- Tofu
- Eier
- Hülsenfrüchte
- Käse
- Nüsse
Diese Lebensmittel fördern die Bildung von Neurotransmittern und steigern das seelische Gleichgewicht. Ergänzend empfiehlt er Produkte mit hohem Tryptophangehalt – etwa Bananen, Huhn oder Cashewkerne. Diese helfen dem Körper, Serotonin zu bilden – ein Hormon, das für gute Stimmung sorgt.
Wichtig ist laut Riedl außerdem der regelmäßige Verzehr von B-Vitaminen und Folsäure. Sie stecken in grünem Blattgemüse und tierischen Produkten. Auch tiefgekühltes Gemüse zählt: Es ist nährstoffreich, lange haltbar und praktisch in der Zubereitung.
Struktur durch Planung laut Halm entscheidend
Eine einfache Methode zur Umstellung ist das Planen und Vorbereiten von Mahlzeiten. Lea Halm empfiehlt, eine Liste mit gesunden Lieblingsgerichten zu erstellen. Dazu zählen:
- Gerichte aus der Kindheit
- Schnell zuzubereitende Speisen
- Rezepte für größere Mengen
Ein Beispiel: Ein Topf Chili, der sich aufteilen und einfrieren lässt. Kombiniert mit Reis, Kartoffeln oder Salat entstehen abwechslungsreiche Mahlzeiten. Für einen stressfreien Start in den Tag setzt Riedl auf ein eiweißreiches Frühstück. Seine Vorschläge:
- Overnight Oats mit Haferflocken, Joghurt und Beeren
- Käsebrot
- Rührei
Auch mittags und abends lassen sich gesunde Gerichte schnell umsetzen. Eine Gemüse-Kartoffel-Pfanne hält sich mehrere Tage. Salate mit Kichererbsen, Thunfisch oder Eiern liefern wertvolles Eiweiß. Als Snacks zwischendurch eignen sich:
- Datteln
- Obst
- Gemüsesticks
- Nüsse
- Käsestücke
Lea Halm rät, klein anzufangen. Schon wenige Veränderungen machen den Unterschied.
Zucker und Zusatzstoffe laut Riedl echte Stressverstärker
Einige Nahrungsmittel wirken stressfördernd – besonders in großen Mengen. Matthias Riedl warnt vor:
- Mehr als 3 bis 4 Tassen Kaffee täglich
- Energydrinks
- Süßstoffe und Farbstoffe
- Hochverarbeiteten Fertiggerichten
Zucker sieht er als besonders kritisch. Er bezeichnet ihn als das größte Gift für die Zellen. Auch wenn Schokolade erlaubt bleibt – sie sollte bewusst genossen werden. Wichtig ist das Gleichgewicht: Ernährung kann helfen, den Körper zu stabilisieren, darf aber auch Freude machen.
Mit kluger Planung, hochwertigen Nährstoffen und etwas Achtsamkeit lässt sich Stress nicht nur bewältigen – sondern aktiv reduzieren.
Quelle: Tagesspiegel