In der Grippesaison 2024/25 ist die Zahl der gemeldeten Influenza-Fälle in Berlin und Brandenburg auf historische Höchststände gestiegen. Laut offiziellen Daten erfassten die Gesundheitsbehörden beider Bundesländer mehr als doppelt so viele Infektionen wie im Vorjahr. Die Ursachen liegen in genetischen Veränderungen der Erreger. Betroffen waren insbesondere die Monate zu Jahresbeginn. Zu den wichtigsten Empfehlungen zählt weiterhin die Schutzimpfung im Herbst.
Inhaltsverzeichnis:
- Brandenburg meldet über 18.000 Fälle laut Ministerium in Potsdam
- Berlin verzeichnet Höchstwert seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes
- Unterschiede in der regionalen Verteilung und Präventionsmaßnahmen
- Rückblick auf die Saison und Ausblick
Brandenburg meldet über 18.000 Fälle laut Ministerium in Potsdam
Zwischen Oktober 2024 und Mitte Mai 2025 wurden in Brandenburg 18.717 Influenza-Fälle bestätigt. Das teilte das brandenburgische Gesundheitsministerium mit. Zum Vergleich: In der Grippesaison 2023/24 waren es nur 7.584 Infektionen. Der Höhepunkt der Ausbreitung lag in den ersten Wochen des Jahres 2025. Damit hat sich die Zahl der Erkrankungen innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.
Das Ministerium nennt als Hauptursache Veränderungen im Erbgut der Viren, die dazu führten, dass viele Menschen erstmals mit einem neuen Subtyp in Kontakt kamen. Das menschliche Immunsystem konnte daher schlechter reagieren. Trotz dieser Entwicklung bleibt laut Fachleuten die Grippeschutzimpfung im Herbst eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen.
Berlin verzeichnet Höchstwert seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes
Auch in der Hauptstadt zeigt sich ein starker Anstieg. Mehr als 16.200 Fälle wurden in Berlin registriert. Das sind über doppelt so viele wie im Vorjahr. Es ist die höchste Zahl seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes vor 25 Jahren. Zuständig für die Erfassung ist das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin.
Die Verdopplung der Fälle gegenüber der Saison 2023/24 wird ebenso mit der niedrigen Immunität in der Bevölkerung begründet. Besonders betroffen waren Kinder, ältere Menschen und Menschen mit chronischen Vorerkrankungen. Diese Gruppen gelten als besonders gefährdet bei Influenza-Verläufen.
Unterschiede in der regionalen Verteilung und Präventionsmaßnahmen
Die Verteilung der Infektionen war regional unterschiedlich. Städtische Gebiete wie Potsdam und Berlin-Mitte meldeten besonders viele Fälle. Ländlichere Regionen Brandenburgs zeigten dagegen eine langsamere Ausbreitung. Die Gesundheitsbehörden rufen dazu auf, bekannte Schutzmaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, Lüften und das Tragen medizinischer Masken in der Grippezeit konsequent umzusetzen. Wichtige Schutzmaßnahmen bleiben:
- Jährliche Grippeschutzimpfung im Herbst
- Hygieneregeln einhalten (Händewaschen, Niesetikette)
- Risikogruppen besonders schützen
- Bei Symptomen frühzeitig ärztlichen Rat einholen
Rückblick auf die Saison und Ausblick
Die Grippesaison 2024/25 gilt als eine der schwersten seit Jahrzehnten. Der ungewöhnlich starke Anstieg der Infektionen hat sowohl Brandenburg als auch Berlin vor große Herausforderungen gestellt. Die Daten zeigen, dass frühzeitige Aufklärung und Vorsorge auch in kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen müssen. Eine breite Impfkampagne im Herbst 2025 wird bereits vorbereitet.
Quelle: RBB24